Gusseisen

Gusseisen ist ein schon seit Jahrhunderten genutztes Material zur Herstellung von Kochgeschirr. Nicht ganz so alt ist die Variante des emaillierten Gusseisens. Rohes, unbeschichtetes und emailliertes Gusseisen teilen viele Eigenschaften, unterscheiden sich in manchen Dingen aber auch sehr. Insofern muss bei der Betrachtung der Vor- und Nachteile stets unterschieden werden, wovon genau gesprochen wird.

Rohes, unversiegeltes Gusseisen

Gusseisen-Kochgeschirr ohne Versiegelung wird oft schon im Werk eingebrannt, das heißt es wird eine Schicht aus Speiseöl aufgesprüht, die anschließend in einem speziellen Ofen einbrennt. Durch die werksseitig aufgebrachte Einbrennschicht kann die Gusseisenpfanne sofort in Gebrauch genommen werden. Im laufenden Gebrauch verbessert sich die Einbrennschicht bei richtiger Anwendung und Pflege noch.

Emailliertes Gusseisen

Emailliertes Gusseisen-Kochgeschirr ist mit einer dünnen Schicht aus Emaille überzogen und so optimal vor Rost geschützt. Emaille ist ein glasartiger Überzug, der bei 800-900 Grad auf dem Eisen anschmilzt. Emaille ist wie Glas sehr hart, porenlos und meist glatt ausgeführt. Emailliertes Gusseisen muss nicht eingebrannt werden.

Gusseisenpfannen und -töpfe sind schwer

Kochgeschirr aus Gusseisen ist so mit das schwerste Kochgeschirr überhaupt. Eine solide Gusseisenpfanne ist fast doppelt so schwer wie eine gute Alugusspfanne. Wer also Probleme z.B. mit den Handgelenken hat, der sollte sich die Anschaffung einer Gusseisenpfanne oder gar eines Gusseisenbräters, der auch schon mal fast 10 kg wiegen kann, also mehr als ein Sechserpack großer voller PET Wasserflaschen, gut überlegen.

Alternativ gibt es aber auch besonders leichte Gusseisenpfannen, die nur etwas mehr wiegen als eine sehr stabile Pfanne aus Edelstahl oder Aluguss. Diese leichten Gusseisenpfannen sind jedoch teurer als herkömmliche Gusseisenpfannen; beispielhaft sei die Serie ULTRA LIGHT PROFESSIONAL von RONNEBY BRUK genannt.

Vorteile von rohem, unbeschichteten Gusseisen

+ extrem langlebig

+ kratzfest

+ Brateigenschaften verbessern sich mit längerem Gebrauch noch und es kann ein gewisser "Antihafteffekt" erreicht werden

+ sehr gut für Induktion geeignet, keine Pfeifgeräusche

Nachteile von rohem, unbeschichteten Gusseisen

- hohes Gewicht

- kann rosten

- nicht spülmaschinengeeignet

- Speisen können unter Umständen ansetzen / ankleben

Vorteile von emailliertem Gusseisen

+ langlebig

+ kratzfest

+ sehr pflegeleicht, teilweise sogar spülmaschinengeeignet

+ gut für Induktion geeignet, keine Pfeifgeräusche

Nachteile von emailliertem Gusseisen

- hohes Gewicht

- Emaille kann durch Temperaturschocks oder Stöße beschädigt werden

- Speisen können ansetzen / ankleben

Gusseisen braucht etwas Eingewöhnung

Gerade wer von einer antihaftbeschichteten Pfanne auf eine rohe Gusseisenpfanne umsteigt, sollte sich etwas Zeit gönnen, um sich mit den Brateigenschaften einer rohen Gusseisenpfanne vertraut zu machen. So ersparen Sie sich möglicherweise frustrierende Missgeschicke beim Braten. Lassen Sie vor dem ersten richtigen Braten z.B. einige Male fetten Speck in der neuen Pfanne aus.

So vermeiden Sie Anbrennen / Ansetzen in der Gusseisenpfanne

Gusseisen reagiert träge auf Änderungen der Heizstufe, speichert aufgenommene Wärme aber sehr lange. Wer einmal einen alten Elektroherd mit Gusseisenplatten hatte, kennt das nur zu gut. Daher ist es wichtig, beim Anheizen der Pfanne nicht gleich die höchste Herdleistungsstufe zu wählen. Beachten Sie auch, dass die Brateigenschaften einer rohen (und im Werk eingebrannten) Gusseisenpfanne sich im Laufe der Zeit verbessern und nicht von Anfang an 100% optimal sind. Geduld und Gefühl beim Braten sind hier Trumpf.

Emailliertes Gusseisen immer langsam aufheizen

Emailliertes Gusseisen, das ist quasi Glas auf Eisen. Gusseisen und Emaille dehnen sich beim Erhitzen unterschiedlich schnell aus. Um das Entstehen von Spannungsrissen in der Emaille zu vermeiden, ist es wichtig, emaillierte Gusseisenpfannen und -töpfe langsam anzuheizen. Dieser Rat gilt insbesondere für Nutzer von Induktionsherden: Wer hier sofort volle Power gibt, darf sich nicht wundern, wenn die Emaille mit einem lauten Knall zerspringt und abplatzt!