Aluminium

Aluminium ist eines der beliebtesten Materialien für Kochgeschirr, weil es viele gute Eigenschaften aufweist. Aluminium hat eine sehr gute Wärmeleitung, es ist leicht und lässt sich leicht formen bzw. gießen. Alu-Kochgeschirr ist fast ausnahmslos immer beschichtet, entweder mit einer Antihaftbeschichtung (PTFE) oder mit einer Keramikbeschichtung.

Aluguss und Aluminium – Was ist der Unterschied?

Ein grundlegender Unterschied ist bei Kochgeschirr aus Aluminium hinsichtlich der Herstellungsweise zu machen: Zum einen kann Aluminium-Kochgeschirr aus Aluminiumblechen gepresst bzw. kalt geschmiedet werden. Zum anderen kann Aluminium-Kochgeschirr aus aufgeschmolzenem Aluminium gegossen werden, kurz als Aluguss bezeichnet.

Kochgeschirr aus Aluguss

Aluguss ist, wie der Name vermuten lässt, gegossenes Aluminium. Um also eine Pfanne, einen Topf oder einen Bräter aus Aluguss herzustellen, wird eine Aluminiumlegierung durch starkes Erhitzen zum Schmelzen gebracht und dann in eine Gussform überführt. Standard ist hierbei das Druckguss-Verfahren, bei dem das Aluminium unter Druck in die Form gepresst wird. Bei diesem Verfahren können auch komplexe Formen sicher gegossen werden.

Daneben gibt es für einfachere Formen noch den Handguss, bei dem die Schwerkraft alleine für die Verteilung der Schmelze in der Form sorgt.

Vorteile von Aluguss

Beim Aluguss können leicht verschiedene Wandstärken im Kochgeschirr erreicht werden, also z.B. ein dicker Boden, der die Wärme gut verteilt und speichert, eine dünne Seitenwand, die Gewicht spart und nicht unnötig viel Wärme aufnimmt und schließlich ein starker Rand, der dem Kochgeschirr Stabilität gibt. Ein weiterer Vorteil von Aluguss ist der Umstand, dass es weitgehend frei von Materialspannungen ist. Das Kochgeschirr wird flüssig in Form gegossen und erkaltet. Eine Umformung ist nicht nötig. Da Aluminium sich beim Erhitzen relativ stark ausdehnt, ist es von Vorteil wenn zu den dadurch im Kochgeschirr entstehenden Materialspannungen nicht auch noch solche vom Umformen kommen.

Nachteile von Aluguss

Das Herstellungsverfahren ist i.d.R. teurer und damit auch das Endprodukt. Außerdem kann die Oberfläche von Aluguss-Kochgeschirr manchmal Spuren des Gießprozesses aufweisen, nämlich kleine Vertiefungen oder Male, die von der Form herrühren.

Kochgeschirr aus gepresstem / geschmiedetem Aluminium

Alu-Pfannen und -Töpfe, die nicht aus Aluguss bestehen, sind nicht in Form gegossen, sondern gepresst oder geschmiedet. Dazu wird aus einer Aluminiumtafel ein Stück ausgestanzt und dann mit viel Kraft in Form gepresst bzw. kalt geschmiedet.

Vor allem das Pressen kommt hauptsächlich bei eher preisgünstigen Produkten zur Anwendung, die meist eine Wandstärke von nur 2-3 mm haben.

Kochgeschirr aus geschmiedetem Aluminium weist durch den Schmiedeprozess, bei dem mit sehr viel mehr Kraft auf das Aluminium eingewirkt wird als beim Pressen, ein geändertes, stabileres Materialgefüge auf. Ein Kochgeschirr aus geschmiedetem Aluminium ist daher in aller Regel robuster als eines aus gepresstem Aluminium. Auch können beim Schmieden komplexere Strukturen erreicht werden, so z.B. ein verstärkter Rand, der eigentlich für Aluguss typisch ist.

Vorteile von Kochgeschirr aus gepresstem / geschmiedetem Aluminium

Töpfe und Pfannen aus gepresstem / geschmiedetem Aluminium sind zumeist preisgünstiger als solche aus Aluguss.

Nachteile von Kochgeschirr aus gepresstem / geschmiedetem Aluminium

Kochgeschirr aus umgeformtem Aluminium trägt bereits im kalten Zustand gewisse Eigenspannungen im Material in sich, denn die eigentlich flache Aluminiumtafel wurde ja in eine pfannen- oder topfförmige Form gezwungen. Zu diesen Materialspannungen kommen dann noch die Belastungen der Wärmeausdehnung im Gebrauch dazu. Gerade bei dünnem Material kann es in Extremsituationen (z.B. Überhitzung oder stark ungleichmäßige Erhitzung durch falsche Positionierung auf dem Kochfeld) hier tendenziell eher zu bleibenden Verformungen des Bodens kommen.

Aluminium und Induktion

Aluminium ist nicht ferromagnetisch, und damit ist Alu-Kochgeschirr an sich auf normalen Induktionskochfeldern nicht nutzbar. Um es trotzdem auf den immer populärer werdenen Induktionskochfeldern nutzbar zu machen, gibt es verschiedene Techniken. Die am weitesten verbreitete Technik ist das Aufbringen einer ferromagnetsichen Edelstahlscheibe auf dem Boden des Alu-Kochgeschirrs. Dies kann durch Aufschlagen oder Eingießen einer gelochten Edelstahl-Ronde erfolgen oder durch Verschweißen einer vollflächigen Edelstahl-Ronde.

Bitte beachten Sie, dass der Durchmesser der Edelstahlscheibe am Boden oft ein wenig kleiner ist, als der des Bodens, gerade bei gelochten Scheiben. Dort, wo dies zutrifft, finden Sie die entsprechende Angabe in unseren Artikelbeschreibungen.

Aluminium ist leicht recyclebar

Aluminium (egal ob gegossen, gepresst oder geschmiedet) hat den großen Vorteil, dass es sehr gut wiederverwendbar ist. Durch den im Vergleich zu anderen Metallen recht niedrigen Schmelzpunkt ( nur 650-700° C) wird dazu auch weniger Energie benötigt. Falls Sie also einmal eine Pfanne oder einen Topf aus Aluminium / Aluguss ausrangieren, geben Sie ihn bitte in die Wertstofftonne. Und vielleicht hat Ihr Kochgeschirr dann eine Zukunft als neue Pfanne oder Eisenbahnwaggon oder Motorblock oder Geländer oder Jalousie oder……..