Antihaftbeschichtungen (PTFE)

Antihaftbeschichtungen gehören seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Beschichtungen für Kochgeschirr und bieten dem Anwender viele Vorteile. Auf einige mit Antihaftbeschichtungen verbundene und immer wiederkehrende Fragen soll nachfolgend eingegangen werden.

 

Was ist eine Antihaftbeschichtung?

Als Antihaftbeschichtung bezeichnet man klassischerweise Beschichtungen auf Fluorpolymerbasis (PTFE). Landläufig wird auch der Begriff "Teflonbeschichtung" oft verwendet. Allerdings ist Teflon ein Markenname von DuPont/Chemours für deren Antihaftbeschichtungen. Insofern ist zwar jede "Teflonbeschichtung" eine Antihaftbeschichtung, aber nicht jede Antihaftbeschichtung ist eine "Teflonbeschichtung".

 

Was ist PTFE?

Der Stoff, der einer Antihaftbeschichtung ihre sehr guten und sehr dauerhaften Antihafteigenschaften überhaupt erst verleiht, ist Polytetrafluorethylen oder PTFE. Stark vereinfacht ausgedrückt ist PTFE ein sehr temperaturbeständiger Kunststoff, der extrem beständig gegen chemische Angriffe (Säuren, Laugen, Öle etc.) und überdies "super glatt" ist. Also drei Eigenschaften, die ihn in Kombination zu einer sehr tauglichen und praktischen Beschichtung für Kochgeschirr machen.

Daneben wird PTFE aber auch in der Medizin, im Anlagen- und Fahrzeugbau sowie vielen weiteren Bereichen verwendet, wo seine in dieser Kombination sehr besonderen Eigenschaften von Vorteil sind.

 

Sind Antihaftbeschichtungen für alles geeignet?

Nein, das sind sie nicht. Als Faustregel gilt: Antihaftkochgeschirr ist zum Kochen bei mittleren Temperaturen gedacht und zum Braten empfindlicher, zum Anhaften neigender Speisen. Wenn es um das scharfe Anbraten bei maximaler Hitze geht, sind Antihaftbeschichtungen weniger geeignet; hier sollte einem unbeschichteten Produkt der Vorzug gegeben werden.

 

Sind alle Antihaftbeschichtungen gleich?

Klassische Antihaftbeschichtungen sind sich nur darin gleich, dass PTFE für die Antihaftwirkung sorgt. Abgesehen davon gibt es große Unterschiede im Schichtaufbau der verschiedenen Antihaftbeschichtungen.

Die einfachsten Beschichtungen bestehen im Grunde nur aus einer Schicht, der eigentlichen Antihaftschicht. Diese Beschichtungen sind wenig widerstandsfähig, Kratzer entstehen schnell, die Beschichtung reibt sich recht leicht ab, und dem Kochgeschirr ist keine lange Lebensdauer beschieden.

Höherwertige Beschichtungen bestehen aus mehreren Lagen: Eine Grundierung verbessert Haftung und Widerstandsfähigkeit der Beschichtung. Zwischenschichten enthalten eine interne Verstärkung, z.B. klitzekleine harte keramische Partikel. Diese Partikel verbessern die Verbindung der einzelnen Schichten untereinander und erhöhen die Beständigkeit gegen Abrieb und Kratzer, weil über die Spitzen der Partikel quasi der Pfannenwender hinweg gleitet, ohne die eigentliche Antihaftschicht dazwischen zu berühren. Abschlusschichten sorgen für verbesserte Antihaftwirkung und eine attraktive Oberflächengüte.

Derlei mehrschichte, verstärkte Beschichtungssysteme haben es den Kochgeschirrherstellern erlaubt, oft mehrjährige Garantien für ihre Produkte auszuloben.

Es gibt auch Beschichtungen, die als kratzfest bzw. sicher für metallische Küchenhelfer deklariert sind. Als an einer langen Produktlebensdauer interessierter Anwender sind Sie jedoch gut beraten, das nicht allzu wörtlich zu nehmen und auch solche Beschichtungen möglichst pfleglich zu behandeln.

 

Wie lange hält eine Antihaftbeschichtung?

Das hängt hauptsächlich davon ab, wie Sie damit umgehen. Man kann mit einer einfachen Beschichtung jahrelang gut arbeiten, man kann aber auch eine sehr hochwertige Beschichtung in kürzester Zeit zerstören. Vor allem mit starker Überhitzung kann man selbst der besten Antihaftbeschichtung schnell den Garaus machen.

 

Sind Antihaftbeschichtungen schädlich oder gar giftig?

Nein, im normalen, verantwortugsvollen Hausgebrauch wird es Ihnen kaum gelingen, die Beschichtung auf eine Temperatur zu bringen, bei der sie anfängt, sich zu zersetzen und dabei potentiell schädliche Substanzen freizusetzen. Wer sich mit etwas Umsicht und Verstand an den Herd stellt und in der Lage ist, einige einfache Grundregeln einzuhalten, wird nie in die Gefahr kommen, dass eine Antihaftbeschichtung so heiß wird.

Aber natürlich, rein theoretisch ist es natürlich möglich, ein Szenario zu schaffen: Wenn Sie zum Beispiel eine Antihaftpfanne leer, also ohne Öl oder Speisen, auf den Herd stellen, die Kochplatte voll anheizen und dann die Pfanne unbeaufsichtigt lassen, kurz, wenn Sie also alles das machen, wovon jeder Pfannenhersteller abrät, dann wird natürlich irgendwann der Punkt kommen, wo die Beschichtung überhitzt. Schließlich sind Oberflächentemperaturen von 500° C und mehr für einen leistungsstarken Herd nichts unerreichbares.

 

Wie reinige ich eine Antihaftbeschichtung?

Zur Reinigung genügt ganz einfach heißes Wasser, etwas Spülmittel und ein weicher Spüllappen. Spülen Sie zunächst etwaige verbliebene kleinteilige Speisereste aus dem Kochgeschirr. Hartnäckigen Resten können Sie bei Bedarf mit einer weichen Spülbürste zu Leibe rücken. Dann geben Sie etwas Spülmittel auf den Lappen und wischen die gesamte Bratfläche sanft ab. Danach reinigen Sie die Außenseite auf gleiche Weise. Abschließend mit frischem Wasser nachspülen und dann das Kochgeschirr gründlich abtrocknen.

 

Sind Antihaftbeschichtungen spülmaschinengeeignet?

Prinzipiell sind die meisten Antihaftbeschichtungen spülmaschinengeeignet. Entscheidend ist jedoch immer die Angabe des Herstellers. Sinnvoll ist die Reinigung in der Spülmaschine aber oft nicht. Zum einen ist die manuelle Reinigung dank des Antihafteffekts meist im Handumdrehen erledigt, so dass man nicht unbedingt Platz in der Spülmaschine dafür aufgeben muss. Zum anderen kann die Beschichtung in der Spülmaschine auf Dauer leiden, denn der harte Wasserstrahl stellt eine nicht zu vernachlässigende mechanische Belastung der Antihaftoberfläche dar. Eine sanft von Hand abgespülte Antihaftpfanne wird daher i.d.R. länger halten als eine regelmäßig maschinell gespülte.

Falls Sie das Antihaftkochgeschirr dennoch in der Spülmaschine reinigen wollen, wählen Sie ein Kurzprogramm ohne Trockenphase, und entnehmen Sie das Kochgeschirr direkt nach dem Spülen. So verhindern Sie auch Wasserflecken, die sich auf der Antihaftoberfläche sonst gerne abzeichnen.

 

Reicht das Ausreiben der Antihaftbeschichtung mit einem trockenen Tuch?

Nein, das ist auf gar keinen Fall ausreichend und nicht empfehlenswert. Einerseits verbleibt so auf der Beschichtung ein dünner Fettfilm, der eindicken und die Antihafteigenschaften negativ beeinflussen kann. Andererseits kann die Antihaftoberfläche beim trockenen Auswischen Schaden nehmen, wenn nämlich harte Partikel (Salzkörner, verbrannte Speisebestandteile etc.) über die Oberfläche gerieben werden.